KATHARER

KATHARER

«Der Paraklet ist, wie ihr wisst, der uns von Christus verheissene Tröster, der letzte und endgültige Offenbarer, der himmlische Schöpfer der Vollkomenheit, der Erneuerer der Welt bis zum Ende der Zeiten. Er ist der Gründer der Kirche des Parakleten, des Geistes; der Quell der Reinheit, der Heiligkeit, der himmlischen Liebe. Sein Volk ist der Rosenstrauch, aus dem Schoss der Morgenröte entsprossen, das Volk der Reinen, Heiligen, Getrösteten, der Gottesfreunde.»

A. Gadal, Das Erbe der Katharer

Wer waren die pyrenäischen Katharer (Katharos, griechisch: «rein»), die im südwesten Frankreichs, vom elften bis ins vierzehnte Jahrhundert wirkten?
Bis Anfangs des 20 Jahrhunderts war so gut wie nichts über sie bekannt. Obwohl ihre Geschichte inzwischen ausgiebig erforscht wurde, weht noch immer ein Schleier vor Ihrem Mysterium. Ein Schleier den die bedingungslose «himmlische» Liebe in Reinheit durchdringt.

Die Katharer entspringen, wie der Name vermuten lässt, der hellenischen Linie der geistigen Bemühungen. Ihr wichtigstes Evangelium war das des Johannes. In diesem Evangelium wird Jesus Christus direkt aus dem Logos geboren. «Allein Johannes hat seinen ewigen Ursprung erkannt. Ebenso wie die hellenistische Weisheit ist er aus dem göttlichen Verstand hervorgekommen.» (ebenda).

In der Mikrosmos Bibliothek finden sie eine Reihe Bücher zu dem Thema «Katharer». Aus spiritueller Sicht empfehlen wir die Schrift «Das Erbe der Katharer» von A. Gadal um einen ersten Eindruck über die Bedeutung des gewaltigen Lichimpulses aus dem ausgehende Mittelalter zu erhalten. Einem Lichtimpuls der bis heute nachwirkt und nichts von seiner Aktualität im ewigen Jetzt verloren hat.