ATHENER SCHULE POLITEIA FRAGMENT PER ASPERA AD ASTRA

PLATON

«Also wäre die höchste Form der Lust diejenige, die der erkennende Teil unserer Seele geniesst, und das Lustvollste Leben hätte der Mensch, in dem dieser Teil die Oberhand hat.»

Platon, Der Staat oder über das Wesen der Gerechtigkeit Neuntes Buch, X

Fünfhundert Jahre bevor Christus erschienen ist, begann die altgriechische Klassik worin die Schriften von Platon entstanden sind. Sie sind mehrheitlich in Dialogform abgefasst und folgen der Methode des «Hermetischen Denkens». Das heisst, es wird nicht gepredigt was richtig und was falsch ist oder sein soll, sondern in den Dialogen wird von der konkreten Lebenssituation ausgegangen. Diese ist für jedermann verständlich.

Darauf aufbauend führt Sokrates, Platons Protagonist oder Lehrer, ins Abstrakte. Im Buch «Politeia» zu Deutsch «Der Staat» (englisch «Republic»), wird das Wesen der Ungerechtigkeit über 9 Bücher und rund 300 Seiten hinweg beobachtet. Zuerst im Bezug auf das gemeinschaftliche Gefüge, eben des Staates und danach rückschliessend auf unseren eigenen Charakter.

Auf dem Bild «Athener Philosophenschule» des Renaissance Künstlers Raffael trägt Platon seine Schrift «Timeo» unter dem Arm. Es ist eines der gewichtigsten Bücher die er verfasste. Es wird darin die «Weltseele» mit dem Buchstaben «Chi», («X») beschrieben, dem Anfangsbuchstaben von «Christus».

Platon legt den Grossteil der Verantwortung auf den Menschen selbst und begründet das akribisch. Wie im Titel zitiert legt er den Wert auf die Entwicklung der Geistseele. Allein mit dieser, so der Grundtenor der «Universellen Lehre», kann die Schöpfung geschaut und erkannt werden.

Geistige Entwicklung basiert niemals auf Zwang, sondern ausschliesslich auf dem Erkennen.

Die Dialoge in seinen Schriften sind sehr anspruchsvoll und erfordern Aufmerksamkeit beim Lesen. Doch sie sind einfach nachzuvollziehen. Das hat einen Grund. Durch die Aufmerksamkeit die durch das Lesen aufgebracht wird, wird die Seele erhoben und kommt in den Genuss des «Preises». Sie beginnt zu erkennen und zu schauen.

Das ist etwas, das mit dieser Beschreibung nicht gemacht werden kann – das kann in einer direkten Auseindersetzung geschehen, die das Lesen dieser Schriften bringt.

Die Bezeichnung der Kulturperiode «Renaissance», was «Wiedergeburt» heisst, bezieht sich auf das 15.-16. (13.-17. erweitert gesehen) Jahrhundert. In dieser Zeit wurden die Schriften von Platon wiederentdeckt, übersetzt und erneut in die Geisteswelt eingeführt. Dies geschah in Florenz im Rahmen der «Platonischen Akademie».

Doch schon vor dieser unumkehrbaren «Renaissance» in der Toskana hub ein geistiges Erwachen in Südfrankreich an.  Im elften bis dreizehnten Jahrhundert gab es dort intensive geistige Bewegungen um die Katharer, Ritter des Grales und Rosenkreuzer. Epochale Werke wie «Parzival» oder aus einer anderen Linie stammend, «Der Sohar» sowie  der Orden der sagenumwobenen «Tempelritter» und die Kulturperiode der Gothik entstanden zu jener Zeit in jenem Gebiet.

Der Mensch wird in diesen Stömungen als Mikrokosmos begriffen, als Welt im Kleinen und somit auch als Fleischwerdung des LOGOS. Der Geist wird nicht mehr in den Himmel verbannt sondern sitzt als Geistfunkenatom in unserem Herzen, einem Ort, der «näher ist als Hände und Füsse».